Leben und arbeiten
auf dem Sebandshof
Fütterung der Hunde
Ist Dir auch schon aufgefallen, dass die Schafe und Ziegen nicht alleine auf der Weide sind? Da sind noch andere Tiere dabei. Unsere Herdenschutzhunde. Da Hunde in der Regel kein Gras fressen, werden Sie von uns jeden Tag mit schmackhaftem Hundefutter gefüttert.
Ab und zu gibt es dann auch mal ein Leckerlie in Form eines Knochens. Da freuen sich unsere Herdenschutzhunde und wir belohnen sie für ihre gute Arbeit. Die Hunde saufen, wie die Schafe und Ziegen, auch aus dem Wassertrog.
Frisches Wasser für den Durst
Da sich Schaf und Ziege von der Natur ernähren, wir aber auf Grund des Naturschutzes keine fließenden Gewässer einzäunen können, sorgen wir mit Trögen dafür, dass die Tiere ausreichend Wasser haben und zu jeder Zeit ihren Durst löschen können. Dafür haben wir Langtröge und Tränken in den Gehegen stehen, die von außerhalb über große Wassertonnen versorgt werden. Über ein Schwimmer-System ist immer dieselbe Menge Wasser in den Trögen. Das ist nötig, da Schafe und Ziegen, anders wie Kühe und Pferde, es nicht schaffen, einen Mechanismus zu drücken, um frisches Wasser nachfließen zu lassen.
Scheren der Schafe
Die Leineschafe wurden vor vielen Jahren darauf gezüchtet, viel Wolle zu geben, da früher der Mensch die Wolle für Kleidung brauchte. Nun wird nicht mehr so viel Kleidung aus Wolle produziert, aber die Wolle der Tiere wächst trotzdem weiter. Somit müssen unsere Tiere geschoren werden. Das machen wir ein Mal im Jahr.
Dafür kommen extra ausgebildete Schafscherer, die im Umgang mit den Tieren geübt sind. Wir ziehen mit den Schafen vor dem Scheren in den Stall und sorgen dafür, dass sie möglichst trocken sind und die Schur reibungslos verlaufen kann. Die geübten Scherer wissen genau, wo sie anpacken müssen, dass weder Tier noch Mensch zu Schaden kommen.
Was wir mit der Wolle machen? Das erfährst Du hier >
Krankheiten und Schädlinge
Da unsere Tiere zum Teil das ganze Jahr über draußen an der frischen Luft sind, haben sie in der Regel ein gutes Immunsystem. Jedoch sind auch sie nicht vor Krankheiten und Schädlingen, wie Würmer, befreit. Deshalb stehen die Tiere unter ständiger Beobachtung, sodass wir, wenn nötig, die Tiere schnell behandeln können.
Lahmheit, hängende Ohren, helle Schleimhäute, Liegeverhalten oder mattes Fell sind nur ein paar Symptome, auf die wir achten, wenn wir die Tiere täglich kontrollieren. Für die akute Behandlung entnehmen wir das Tier aus der Gruppe. Vorbeugende Behandlungen werden in der Regel bei allen Tieren innerhalb der Gruppe durchgeführt; das machen wir dann direkt auf der Weide mittels eines Pferchs*1. Medizinische Behandlungen erfolgen nur nach Rücksprache mit der Tierärztin und nur mit verschriebenen Medikamenten.
Klauen schneiden
Wie auch die Fingernägel bei den Menschen, wachsen die Klauen der Schafe und Ziegen ständig weiter. Da sich die Klauen auf den Weiden wenig abnutzen, müssen wir diese regelmäßig und rechtzeitig schneiden. Zu lange oder ungepflegte Klauen könne das Tier behindern, ja sogar Krankheiten verursachen. Auch wenn sich ein Tier beim Gehen oder Springen auffällig verhält, kontrollieren wir zunächst die Klauen, da schon oft dort die Ursache für das Fehlverhalten liegen kann.
Für das Ausschneiden der Klauen haben wir einen so genannten Klauenstand, in dem wir das Schaf drehen können und somit eine angenehme Arbeitshöhe haben.
Was haben die da in den Ohren?
Ist Dir das auch schon aufgefallen? Unsere Tiere haben alle „Ohrringe“ mit vielen Zahlen drauf. Das ist kein Schmuck, das müssen sie haben. Jedes unserer Tiere ist registriert und bekommt eine eigene Nummer. So behalten wir und auch die Viehverkehrsverordnung den Überblick über jedes einzelne Tier. Tierart, Rasse, Alter sowie die Abstammung, alles wird im Vereinigten Informationssystem Tierhaltung (VIT) festgehalten.
Die Ohrmarken ziehen wir den Tieren ein paar Wochen nach der Geburt selbst ein. Da die Nummern auf den Ohrmarken sehr klein sind, hängen wir ihnen ein Halsband um. Auf dem Halsband sind dann groß die letzten Ziffern der Ohrmarke zu sehen. Somit können wir schon von Weitem sehen, um welches Tier es sich handelt.
Service während
der Ablammzeit
Im Frühjahr kommen die gedeckten Mutterschafe in den Stall, damit sie dort ihre Lämmer zur Welt bringen können.
Während der Ablammzeit sind wir fast Tag und Nacht im Stall. In der Regel klappt die Ablammung ohne Probleme und die Tiere machen das sehr gut auch alleine. Jedoch kann es manchmal auch zu Komplikationen kommen und die Mutterschafe oder die frisch geborenen Lämmer brauchen unsere Hilfe. Dann sind Kontrollgriffe, Geburtshilfe, ja sogar lebensrettende Maßnahmen notwendig.
Dazu haben wir separate Kurse belegt und uns zur Haltung von Schafen und Ziegen zusätzlich ausbilden lassen.
Mehr über das Ablammen erfährst Du hier >
*1) Pferch: Mit Zäunen umschlossene Fläche, auf der die Tiere zusammengetrieben werden, um sie über Nacht zu schützen (Wanderschäfer) oder zu behandeln.